Gegen eine Wand stoßen
Ich versuchte es weiter, zwang mich zu einem fröhlichen Ton. „Wie wär’s, wenn wir das neue Diner ausprobieren? Ich hab gehört, die machen die besten Milkshakes der Stadt.“ Doch sie zuckte nur mit den Schultern, den Blick unverändert auf ihr Handy gerichtet. „Klar, wie auch immer“, murmelte sie. Ihre Worte klangen hohl, leer, mechanisch. Es fühlte sich an, als würde ich gegen eine unsichtbare Wand reden, die sie um sich herum errichtet hatte – glatt, kalt und undurchdringlich. Früher waren unsere Autofahrten gefüllt mit Lachen, Musik und kleinen Gesprächen über alles Mögliche. Jetzt war da nur Stille, begleitet vom leisen Tippen ihrer Finger auf dem Bildschirm. Ich spürte, wie mir die Verzweiflung in die Kehle stieg. Ich wollte sie erreichen, aber sie glitt mir immer weiter davon, wie Sand, der durch meine Finger rann.

Gegen Eine Wand Stoßen
Verlorene Aufmerksamkeit
Während wir weiterfuhren, fragte ich mich, wann genau ich meine Tochter an diese andere Welt verloren hatte – die Welt hinter dem Bildschirm, die sie stärker in ihren Bann zog als alles, was um sie herum geschah. Ich konnte mich kaum erinnern, wann wir das letzte Mal gemeinsam gelacht hatten, wirklich gelacht, ohne dass ihr Handy zwischen uns lag wie eine unsichtbare Barriere. Das Mädchen, das einst mit funkelnden Augen Geschichten erzählte, war kaum wiederzuerkennen. Stattdessen sah ich ein Gesicht, das in flackerndem Licht leuchtete, aber in sich leer wirkte. Ich hoffte inständig, dass diese Reise uns helfen würde, einen winzigen Funken jener Nähe zurückzuholen, die wir verloren hatten – oder zumindest einen Blick in die Welt, die sie mir vorenthielt.

Verlorene Aufmerksamkeit